In diesem Corona-Jahr erfahren wir es als großes Glück, in einer großen Hausgemeinschaft zu leben, sodass wir in diesem Rahmen auch den 20. Weihetag unserer Äbtissin gebührend feiern konnten.
Bei der Gratulation am Vorabend charakterisierte unsere Priorin Sr. Michaela das jetzige Jahr 2020 als ein Jahr der Brüche mit vielem Gewohnten und Vertrauten. Wir leben in einer Schwellenzeit, einer Zeit der Übergänge, da brauche es offene Ohren und Augen für die Zeichen der Zeit. Seit Beginn ihrer Amtszeit bis zum heutigen Tag hat Mutter Benedikta sich von einer Vision leiten lassen, der „Vision einer lebendigen Gemeinde, die sich nicht an Zahlen festmacht, sondern an der Sehnsucht jeder Einzelnen, Gottes Willen in ihrem eigenen und dem gemeinschaftlichen Leben zu erkennen und zu beantworten.“ Dafür gilt ihr unser besonderer Dank.
„Höre nie auf zu spielen“ – entsprechend dieser Weisheit, die wir den Wölfen abgeschaut haben, fanden wir am folgenden Nachmittag sozusagen spielend in die Festatmosphäre: Ein raumfüllendes „Mensch-ärgere-dich-nicht-Feld“ und entsprechend große Spielkegel in rot, blau, gelb und grün warteten im Skriptorium auf uns. Aufgeteilt in vier Gruppen wurden wir bald alle vom Spieleifer gepackt. Ganz nach dem Motto „Mensch ärgere dich nicht“ haben wir dabei deutlich mehr gelacht als uns geärgert. Und da wir die Regel aufgestellt hatten, dass das Spiel erst beendet sei, wenn auch der letzte Kegel im Ziel ist, dauerte es geraume Zeit, bis wir zum festlichen Abendessen in geselliger Runde übergehen konnten. Nach der abschließenden gemeinsamen Komplet durften wir müde aber dankbar auf diese gelungene Jubiläumsfeier zurückschauen.
Neuigkeiten aus der Abtei Fulda…
Nach altem klösterlichen Brauch hören wir während der Mahlzeiten einer Tischleserin zu, die aus einem aktuellen Buch vorliest – zur Zeit:
Samuel Koch: Rolle vorwärts. Das Leben geht weiter als man denkt (mittags)
Tomáš Halík: Traum vom neuen Morgen (abends)