Gemeinsam leben

Der Tagesablauf unserer Gemeinschaft ist von einer festen Struktur geprägt.
Bestimmte Zeiten des Tages verbringen wir Schwestern in Gemeinschaft, andere sind dem Alleinsein vorbehalten.


Mit einem fast 70 Jahre umfassenden Altersunterschied leben bei uns derzeit Schwestern aus vier Generationen unter einem Dach. Dabei sind Jung und Alt aufeinander verwiesen. Während die jüngeren Schwestern den Großteil der Arbeitslast tragen, werden sie begleitet und mitgetragen von den alten Schwestern, die zwar keine praktische Arbeit mehr verrichten, aber dem Gebet und der Fürbitte viel Zeit widmen können.

Das Miteinander der Generationen, das sich u.a. in unserem Pflegehaus konkretisiert, versteht sich als ein bewusster Gegenentwurf zu der Tendenz in unserer Gesellschaft, die Alten und Kranken an den Rand zu schieben und in gesonderten Einrichtungen unterzubringen.

Wir Schwestern leben in Gütergemeinschaft. Das bedeutet, dass keine von uns über ein persönliches Einkommen verfügt, sondern alle Einkünfte der Gemeinschaft zufließen. Diese trägt ihrerseits Sorge, sowohl für den Lebensunterhalt aller Schwestern, als auch dafür, dass die jeweiligen Bedürfnisse der Einzelnen berücksichtigt werden. Die Benediktsregel orientiert sich mit dieser Praxis am Modell der Urkirche und begründet sie mit einem Schriftzitat:

„Jedem wurde soviel zugeteilt, wie er nötig hatte (Apg 4,35).“

Äbtissin Sr. Benedikta mit Novizin Sr. Regina Äbtissin Sr. Benedikta mit Novizin Sr. Regina Die Äbtissin übt den Leitungsdienst in der Gemeinschaft aus und wurde von den Schwestern in dieses Amt gewählt. Sie trägt die letzte Verantwortung in geistlichen und wirtschaftlichen, sowie rechtlichen Belangen und vertritt das Kloster nach außen. Neben diesem Dienst am Ganzen ist es insbesondere ihre Aufgabe, eine Atmosphäre zu schaffen, die dem Wachsen und Reifen der einzelnen Schwestern förderlich ist.

Unterstützt wird die Äbtissin in ihrer Leitungsaufgabe von der Priorin, die ihre Stellvertreterin ist und mit ihr gemeinsam Sorge für die Gemeinschaft trägt. Mit dem Seniorat, das von vier Schwestern gebildet wird, berät sich die Äbtissin in regelmäßigen Sitzungen und bespricht wichtige Angelegenheiten des Klosters.

Auch die Schwestern, die in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen verantwortlich sind, werden in anstehende Entscheidungsprozesse mit einbezogen. Zudem bemühen wir uns um eine Kultur des Gesprächs und des Austauschs, an der alle Schwestern beteiligt sind. Trotz der hierarchischen Struktur unserer Klöster ist es dem hl. Benedikt ein Anliegen, dass bei wichtigen Angelegenheiten alle gehört werden sollen,

„weil der Herr oft einem Jüngeren offenbart, was das Bessere ist (RB 3,3).“


Unser Tagesablauf

werktags Sa So
Wecken 05:10 06:10 05:30
Laudes 05:40 06:40 06:00
Eucharistiefeier 06:30 07:30 /
Lectio divina anschl. / /
Frühstück 08:00 anschl. 07:00
Eucharistiefeier / / 08:00
Arbeitszeit anschl. /
Mittagshore 11:45
Mittagessen anschließend
Mittagsruhe 13:30 /
Arbeitszeit 14:30 /
Lectio divina / 16:00 /
Vesper 17:30
Abendessen anschließend
Rekreation 18:50
Komplet und Vigilien 19:30

 

Benedikt und seine Mönchsregel

Als Benediktinerinnen leben wir nach der Regel des Heiligen Benedikt von Nursia,
der von ca. 480-547 in Italien lebte.

Benedikt und seine Regel


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Laudes


aus dem Lat. = Lobpreisungen
Liturgisches Morgengebet der Kirche, Morgenlob, Teil des Stundengebetes.

Eucharistiefeier


aus dem Griech. – Danksagung;
Die Eucharistiefeier ist Höhepunkt des klösterlichen Tages. Sie wird als Gedächtnis an das letzte Abendmahl und an die erlösende Opferhingabe Christi gefeiert.

Lectio/Lectio Divina


von lat. „lectio” – lesen, Lektüre, Studium und „divinus” – göttlich;
Geistliche Lesung, vornehmlich der Hl. Schrift und ihrer Auslegung

Eucharistiefeier


aus dem Griech. – Danksagung;
Die Eucharistiefeier ist Höhepunkt des klösterlichen Tages. Sie wird als Gedächtnis an das letzte Abendmahl und an die erlösende Opferhingabe Christi gefeiert.

Laudes


aus dem Lat. = Lobpreisungen
Liturgisches Morgengebet der Kirche, Morgenlob, Teil des Stundengebetes.

Vesper


aus dem lat. „vespera“ – der Abend;
liturgisches Abendgebet

Komplet


von lat. „completus“ – vollenden, zu Ende führen;
letzte Gebetszeit zum Abschluss des Tages

Vigilien


von lat. „vigila“ – Nachtwache;
Gebetszeit als Nachtwache, die den kommenden Tag/Herrn erwartet

Stundengebet


fester Gebetsrhythmus, der den Tag durchzieht / einteilt (Tagzeitenliturgie);
früher alle drei Stunden: Laudes, Prim (zur 1. Stunde, Sonnenaufgang), Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet, Vigilien

Laudes


aus dem Lat. = Lobpreisungen
Liturgisches Morgengebet der Kirche, Morgenlob, Teil des Stundengebetes.

Mittagshore


Ursprünglich wurde in Klöstern die Arbeit alle drei Stunden vom Gebet unterbrochen (s. Stundengebet): Zur ersten Stunde (Sonnenaufgang: Prim), gegen neun Uhr (Terz), mittags (Sext) und nachmittags (Non). Um dem modernen Leben gerecht werden zu können, werden bei uns Terz, Sext und Non zum Mittagsgebet zusammengefasst. Die Prim geht in der Laudes auf.

Lectio/Lectio Divina


von lat. „lectio” – lesen, Lektüre, Studium und „divinus” – göttlich;
Geistliche Lesung, vornehmlich der Hl. Schrift und ihrer Auslegung

Vesper


aus dem lat. „vespera“ – der Abend;
liturgisches Abendgebet

Rekreation


von lat. „recreare“ – wieder beleben;
gemeinsame Zeit der Erholung

Komplet


von lat. „completus“ – vollenden, zu Ende führen;
letzte Gebetszeit zum Abschluss des Tages

Vigilien


von lat. „vigila“ – Nachtwache;
Gebetszeit als Nachtwache, die den kommenden Tag/Herrn erwartet