Sr. Benedikta
Wir leben in einer eigenartigen Zeit. Corona hat unser Leben verändert, obwohl unsere Lebensform gleich geblieben ist: im Raum der Klausur finden wir Benediktinerinnen von jeher die nötige Konzentration auf unseren Dienst für die Welt und die Menschen. Im Raum des Stundengebets können wir Menschen und Ereignisse mit hintragen zu Gott und ihn um Hilfe bitten. Im Raum der Gemeinschaft stellen wir uns den Fragen, die wir mit vielen Menschen in dieser Zeit teilen und suchen nach Antworten.
Gibt es einen Ausweg? Vielleicht liegt er in einem Tiefergründen und Tieferdenken über die persönliche Gottes-und Christusbeziehung, in der intensiveren Reflexion darüber, was wirklich „lebens-notwendig“ ist und im konsequenten Umsetzen dessen, indem wir bewusster und verständnisvoller und offener miteinander umgehen.
So versuchen wir es hier in der Abtei und wir entdecken die Kostbarkeiten unseres Stundengebetes neu, es ist sogar wieder von der „Sakramentalität des Wortes“ die Rede. Karl Rahner würde sich freuen!
Insgesamt hoffe ich inständig und zuversichtlich für die ganze Kirche und all ihre Gruppierungen, dass wir die Gunst der Stunde, den Kairos, nutzen und zu lebendigeren, kraftvolleren und lebenswerteren Gemeinschaften werden. So kann Corona auch eine Chance sein, die Gott uns „in die Hand gespielt“ hat…
Benedikt schrieb seine Regel aus der Kenntnis mehrerer anderer Mönchsregeln und Traditionen heraus und führte sie mit seiner eigenen jahrelangen Erfahrung zusammen.
Gemeinsame Gebetszeiten, die den Tag eröffnen, begleiten und beschließen, kennzeichnen unser Leben.
Bestimmte Zeiten des Tages verbringen wir Schwestern in Gemeinschaft, andere sind dem Alleinsein vorbehalten.
In verschiedenen Arbeitsbereichen können wir den Großteil unseres Lebensunterhaltes selbst erwirtschaften.
Christen, die sich in ihrem Alltag außerhalb eines Klosters an der Regel Benedikts orientieren und sich regelmäßig treffen.