Sr. Hildegard
Seit ich vor einiger Zeit meine langjährige Unterrichtstätigkeit an der Fuldaer Marienschule beendete, sind mir drei Personengruppen sehr bedeutsam geworden:
Da ist zunächst die Oblatengemeinschaft unserer Abtei – Frauen und Männer, die ihr Leben an der Benediktsregel zu orientieren versuchen und die ich auf diesem Weg begleiten darf.
Da sind sodann die Gäste an unserer Pforte, für die ich vormittags da bin, wenn eine Auskunft, ein Zuspruch, eine Essensmarke benötigt werden.
Da sind schließlich unsere Mitschwestern im Pflegehaus, mit denen ich regelmäßig singe und musiziere, sowie der Chor 65 plus der Caritas im Bistum Fulda, in dem sich Menschen zusammenfinden, die sich auch im Alter noch für anspruchsvolles Chorsingen begeistern lassen.
In all diesen guten Begegnungen bewahrheitet sich immer neu der Vers aus Psalm 118, der über meinem Leben hier steht: „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr.“ (Ps 118,14) Gott ist es, der mich an diesen Ort gerufen hat. Er hat mir die entsprechenden Begabungen geschenkt, und er sorgt, als der große Tonmeister, dafür, dass ich Tag für Tag in seiner Klangspur bleibe.
Benedikt schrieb seine Regel aus der Kenntnis mehrerer anderer Mönchsregeln und Traditionen heraus und führte sie mit seiner eigenen jahrelangen Erfahrung zusammen.
Gemeinsame Gebetszeiten, die den Tag eröffnen, begleiten und beschließen, kennzeichnen unser Leben.
Bestimmte Zeiten des Tages verbringen wir Schwestern in Gemeinschaft, andere sind dem Alleinsein vorbehalten.
In verschiedenen Arbeitsbereichen können wir den Großteil unseres Lebensunterhaltes selbst erwirtschaften.
Christen, die sich in ihrem Alltag außerhalb eines Klosters an der Regel Benedikts orientieren und sich regelmäßig treffen.