Sr. Martina
Nicht dass es mir immer gelingen würde, aber mein Leben als Benediktinerin ist der beständige Versuch, im Alltäglichen ganz „da“ zu sein und in der Gegenwart Gottes zu leben. Andreas Knapp drückt das in einem Gedicht so aus:
Realpräsenz
am blühenden Baum
nicht entatmet vorüberhasten
einen Augenblick lang
stehen und staunen
den duftenden Kaffee
nicht gedankenlos hinunterstürzen
einen Schluck lang
schmecken und kosten
die Stimmen in mir
zum Schweigen bringen
um ganz Ohr zu sein
wenn du mir erzählst
nicht im Vergangenen verbleiben
nicht ins Künftige auswandern
ganz hin und weg sein
und darin ganz da
leben
in der reinen
Gegenwart
sie ist Gottes
Benedikt schrieb seine Regel aus der Kenntnis mehrerer anderer Mönchsregeln und Traditionen heraus und führte sie mit seiner eigenen jahrelangen Erfahrung zusammen.
Gemeinsame Gebetszeiten, die den Tag eröffnen, begleiten und beschließen, kennzeichnen unser Leben.
Bestimmte Zeiten des Tages verbringen wir Schwestern in Gemeinschaft, andere sind dem Alleinsein vorbehalten.
In verschiedenen Arbeitsbereichen können wir den Großteil unseres Lebensunterhaltes selbst erwirtschaften.
Christen, die sich in ihrem Alltag außerhalb eines Klosters an der Regel Benedikts orientieren und sich regelmäßig treffen.