Benediktinerin werden

Nonne zu werden ist ein lebenslanger Weg. Aber gerade am Anfang gibt es Wegmarken, die gut äußerlich sichtbar sind.
Am Beginn steht das Kennenlernen eines Klosters über mindestens ein Jahr. Während dieser Zeit hält man Kontakt und verbringt Zeiten im Gästehaus oder auch der Klausur der Gemeinschaft.


Postulat

Bild vergrößern Wächst die Anziehung und der Wunsch, zur Gemeinschaft zu gehören und ein Leben nach der Regel Benedikts zu führen, so kann der Eintritt in die Gemeinschaft folgen. Ein Jahr lang lebt man nun den Alltag der Schwestern mit. Diese Zeit des Anschauens, in der man noch kein Ordensgewand trägt, aber im Klausurbereich der Schwestern lebt, heißt Postulat.

Noviziat

Bild vergrößern Wenn sich zeigt, dass das Leben als Benediktinerin tatsächlich erstrebenswert ist, so kann die Postulantin in das Noviziat aufgenommen werden. Das geschieht mit der Einkleidung, bei der sie das Ordenskleid (den Habit) und einen Ordensnamen bekommt.
Das Noviziat ist eine Zeit des vertieften Lernens: Die praktischen Dinge des Alltags in der zunächst ungewohnten Klosterumgebung sind inzwischen vertraut – nun können die tieferen Fragen nach Idee und Sinn des Mönchslebens, des Lebens in einer benediktinischen Gemeinschaft stärker in den Blick genommen werden.

Erste Profess

Bild vergrößern Nach zwei Jahren Noviziat steht eine erste größere Entscheidung an: Die Novizin kann darum bitten, sich für drei Jahre fest an die Gemeinschaft und das Leben nach der Benediktusregel zu binden. Wenn die Gemeinschaft ihrerseits der Bitte zustimmt, so kann sie die erste Profess ablegen. In den folgenden drei Jahren hat sie Zeit, weiter in die Gemeinschaft, in Aufgaben, die ihr aufgetragen werden, und in ein geistliches Leben hineinzuwachsen.

Feierliche Profess

Bild vergrößern Entscheidet sie sich für ein Leben als Benediktinerin, legt sie nach drei weiteren Jahren die Feierliche Profess auf Lebenszeit ab.


…und warum?


Eine monastische Berufung kann nicht erzwungen werden. Diese innere Entsprechung bedeutet, dass Kandidatinnen und Kandidaten sich oft von einem ganz bestimmten Kloster angezogen fühlen, ohne dass sie genau wissen warum. Irgendein trivialer Aspekt des täglichen Lebens löst eine tiefe Resonanz im Inneren aus, die den Suchenden signalisiert, dass dies nicht nur ein Ort ist, wo sie Gott suchen und dienen können, sondern dass sich ihnen hier auch die Möglichkeit bietet, sie selbst zu sein und zu werden.
(aus: Michael Casey: Fremd in der Stadt, EOS-Verlag: St.Ottilien, 2009, S.218f)

Kontakt

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FAQ

 

Niemals bin ich allein, denn du bist da,
wenn ich dich rufe, bist du, Herr, zugegen,
und nichts in aller Welt ist mir so nah’,
als der die Welt gemacht mit seinem Segen.
Mein Herr, der mich erschuf, erbarme dich
und lass mich unter deinen Augen wandeln.
Lass mich – stets wachsam – hören Deinen Ruf
und dann nach deinem Wohlgefallen handeln.

Sr. Oliva (Beatrice) Pardo de Leygonie OSB
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Sr. Gertrud im Portrait

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Zwei Sätze begleiten mein Leben und sind mir Verheißung und Leitfaden:

Aus dem Buch Nehemia: „Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Neh 8,10

Aus der Regel Benedikts: „Er, Christus, führe uns gemeinsam zum ewigen Leben.“ RB 72,12

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Klausur


aus dem Lat.: claustra = Verschluss, Sperre, Schranke
Abgeschlossener Bereich innerhalb eines Klosters, der den Ordensleuten vorbehalten ist. Zeichen der Trennung und Abgeschlossenheit von der Welt.