Fulda entstand um ein Benediktinerkloster herum. Fast 1000 Jahre später kam unser Frauenkloster hinzu. Während das Männerkloster in der Säkularisation unterging, dürfen wir bis heute die benediktinische Tradition der Stadt fortführen.
744 | Gründung des Klosters Fulda durch Abt Sturmi im Auftrag des Hl. Bonifatius Bonifatius (ca. 673-754) kam als Missionar aus England. Dort war er selbst als Mönch von der Benediktusregel geprägt worden. Diese wird auch für seine Klostergründungen auf dem europäischen Festland zur Norm. Das Kloster Fulda entwickelt sich zeitweilig zu einem Kulturzentrum von europäischem Rang. Die Äbte erhalten mehr und mehr Privilegien und sind als Fürstäbte gleichzeitig Landesherren. |
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1626 | Januar: Ankunft von vier Benediktinerinnen aus dem Kloster Zella; Unterbringung in einem Haus nahe der Severikirche. |
1626 | März: Grundsteinlegung zum Bau von Kirche und Kloster der Benediktinerinnen durch den Fuldaer Fürstabt Johann-Bernhard Schenck zu Schweinsberg. Der Hintergrund zu dieser Gründung eines Frauenklosters zusätzlich zum bestehenden Männerkloster ist der Wunsch, damit die katholische Reform in der Zeit der Konfessionalisierung zu unterstützen. |
1630 | Rückgang der vier Zellaer Nonnen; dafür Ankunft von vier Benediktinerinnen des Reformklosters Kübach |
1631 | Einzug des ersten Konvents in das Kloster |
1678 | Weihe der Klosterkirche |
1802 | Auflösung der Männerabtei infolge der Säkularisation |
Die benediktinische Tradition Fuldas wird seitdem bis in die Gegenwart durch das Frauenkloster fortgeführt.
An der Stelle des ursprünglichen Männerklosters steht heute der Fuldaer Dom mit dem Priesterseminar.
Im Fuldaer Dom befindet sich auch das Grab des Hl. Bonifatius.
1804 | Übernahme einer Mädchenvolksschule bis 1875, um der Auflösung zu entgehen |
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1875 | Exil des Konvents im Preußischen Kulturkampf; Fortsetzung des klösterlichen Lebens in Drouville bei Nancy/Frankreich |
1887 | Rückkehr der Benediktinerinnen nach Fulda |
1898 | Erhebung des Klosters zur Abtei |
1. WK | Verarmung |
Nach dem 1. WK intensiviert sich eine Annäherung an die Beuroner Benediktinerkongregation: Spirituale aus der Abtei Maria Laach prägen die Schwestern; es findet ein Austausch mit der Benediktinerinnenabtei Herstelle statt; die Kirche wird im Stil der Beuroner Kunst ausgemalt. | |
2. WK | Bedrängnis und Neuanfang Knappes Entgehen einer Ausweisung durch die Übernahme von Näharbeiten für die Wehrmacht und Aufnahme einer Gebürnisstelle, später eines Altenheims. |
Nach dem 2. WK sind viele Neuanfänge nötig und möglich: Zur Erwirtschaftung des eigenen Lebensunterhalts betreiben die Schwestern eigene Landwirtschaft und leisten dabei Pionierarbeit auf dem Gebiet des biologischen Gartenbaus, der Kompost-Aktivator „Humofix“ wird entwickelt, die Künstlerin Sr. Lioba Munz OSB erlangt mit ihren Arbeiten Bekanntheit weit über den Fuldaer Raum hinaus. | |
1982 | Aufnahme in die Beuroner Benediktiner-Kongregation |
1999 | Eröffnung des Klosterladens |
2007 | Bau des Alten- und Pflege-Hauses St. Lukas |
Neuigkeiten aus der Abtei Fulda…
Nach altem klösterlichen Brauch hören wir während der Mahlzeiten einer Tischleserin zu, die aus einem aktuellen Buch vorliest – zur Zeit:
Angela Merkel: Freiheit. Erinnerungen 1954-2021 (mittags)
Christiana Reemts OSB: Gott begegnen. 7 Wegweiser (abends)